Unbedingt haben wollen, oder Mädels? Und jetzt fallen sie einem nur so entgegen, in jedem Modemagazin jede Menge IT BAGS. Da wirft sich unweigerlich die Frage auf, was hat es damit auf sich hat. Und wer oder was darf sich überhaupt IT BAG nennen? Als Fashion Freak bekomme ich jedes Mal leuchtende Augen, allein beim Gedanken an diese wundervollen Hingucker. Und sofort rattern vor meinem geistigen Auge die Dollarnoten rauf und runter; bleiben dann wie an einer Slot Machine stehend an einem meist wahnsinnigen Betrag kleben. Hilfe, noch ein Kleinwagen! Mein Mann fällt vom Glauben ab. Nun sind wir Mädels ja Sammler, schon der Gene wegen, aber in diesem Fall auch gerne mal Jäger. Ich bin dabei. Und im Laufe meines Lebens habe ich ein paar davon erlegt und hüte sie wie kleine Schätze. Eine It Bag aus der Historie also für mich eine Anschaffung für’s Leben, modeunabhängig, teures Label, eine Tasche mit Namen, edler Verarbeitung und ich sag‘ nur: Hermès, Birkin Bag! Sie wird es immer sein und mich überleben (die Erbin freut sich dann hoffentlich!).

Hermès, Birkin Bag
Hermès, Birkin Bag

Aber auch die Sahnehauben zum Outfit unterliegen dem Zeit- und Modegeist und der hat sich rasant entwickelt seit (vermutlich) Fendi um 1900 diese Bezeichnung prägte. Die Werbung der Luxuslabels tut sein Übriges dazu und so präsentieren Stars und Sternchen gewollt subtil welche Tasche wir uns am liebsten sofort umhängen möchten (?)/müssen (?)/sollten (?).

It Bags
It Bags

Einmal abgesehen vom schönen Modekarussell und allen Trend-Facts gibt es für mich auch eine praktische Seite und ein paar Aufgaben – neben dem reinen Schönsein – die so eine Tasche erfüllen sollte:

  1. Es sollte Platz finden, was mit muss: Da man vorher weiß, was in die Tasche rein soll, Größe entsprechend wählen und ein bisschen Luft für Überraschungen lassen. Die kennen wir alle, oder?
  2. Das Suchproblem so klein wie möglich halten. Das erspart Zeit und Kalauer, gähn! Ja und ich finde es auch wirklich lästig. Dazu brauche ich auch den Adrenalinschub nicht, wenn Portemonnaie oder Schlüssel oder Handy weder sicht- noch greifbar sind. Über die Zeit hat sich in meinem Taschenhaushalt somit bewährt, wenn der Inhalt halbwegs aufgeräumt ist. So halte ich es übrigens auch ganz gern im wahren Leben.
  3. Die Qualität muss stimmen. Stichwort Haptik. Ich will den Wahrnehmungsprozess in Bezug auf die Tasche nicht überstrapazieren aber gut anfühlen, gut verarbeitet sein, sollte sie dann doch. Ich mag nicht, wenn Dinge nach dem 2. Einsatz auseinanderfallen, Reißverschlüsse ihren Dienst nicht tun oder Nähte aufplatzen. Dabei fällt mir ein, dass ich mir mit Anfang 20 eine Geldbörse von Jil Sander gekauft habe, die bis heute ohne Unterbrechung bei mir im Einsatz ist. Eins der dienstältesten Gegenstände, die mit mir durchs Leben gezogen sind. Die 30 Jahre sieht man ihr nicht an und wenn alles gut geht machen wir die nächsten 30 auch noch zusammen durch.
  4. Der Trendfaktor. Für eine It Bag zwingend, sonst passt die Bezeichnung nicht. Oder anders gesagt, Behältnisse zum Transportieren von Utensilien oder Gegenständen ist so wie irgendwie von A nach B kommen. Das mag den Nutzen erfüllen, kann aber keine It Bag sein. Trends gibt’s mehr denn je und Transportanlässe ebenso. Business, Reisen, Essen gehen, Party/Nightlife usw. usw. Kein Wunder also, dass wir gerade eine wahre It-Bag Invasion erleben. Trendfavoriten sind für mich abgesehen von richtig witzig-frechen Abendtaschen (Ananas, Eis, Banane und Konsorten) eine größere Tasche, die auch bürotauglich ist und eine kleinere Variante, die ich cross-over oder auch als Clutch tragen kann.

Schön finde ich, dass sich mittlerweile herumgesprochen hat, dass nicht nur High-Fashion-Labels solche Trendtaschen machen können, sondern auch kleine feine Designer aus der Newcomer Ecke. Da steckt dann oft mehr Leidenschaft und liebe zum Design und Detail drin, als man vermuten würde und deshalb stelle ich euch ein paar davon vor:

Von der Frankfurter Designerin
Tote Bag von Angela Miklas
ANGELA MIKLAS
Tote Bag von Angela Miklas
Fold over Bag
Fold over Bag von Angela Miklas

Tote Bag und Fold over.

Die Foldover Bag ist das Markenzeichen der Frankfurter Designerin Angela Miklas. Der Umschlag der Tasche lässt sich beidseitig tragen, so dass sie zwei Looks in einer Tasche vereint und die Kombination aus Gelb und Grün-Metallic ist ein echter Hingucker. Dank des abnehmbaren Trageriemens kann sie cross-body oder auch als Clutch getragen werden und wertet jedes Outfit auf. Gefertigt wird die Tasche aus 100% bestem Rindsleder und lässt auch bei der Verarbeitung keine Wünsche offen. Fold over Bag ca 468,- EUR. Zu haben über my-fashionary!

Jetzt kommt die Liebe zum Tragen
Keine Schwester
KEINE SCHWESTER
Keine Schwester

Eine Handtasche mit Potenzial zum Lieblingsteil ist YLVA von KEINE SCHWESTER. Die elegante aus feinstem Saffiano-Leder gefertigte Handtasche besticht durch ihren zeitlosen Stil. Zwei weiche Henkel und ein durchdachtes Innenleben komplettieren das Design. So lässt sich die Tasche durch einen beidseitigen Reißverschluss weit öffnen und bequem befüllen. Ein Handyfach, eine Zusatztasche und ein Lederriemen mit Karabiner sind nur einige der liebevollen Details, die YLVA zu einer willkommenen Begleiterin für alle Lebenslagen werden lässt. Kostenpunkt: ca. 199,95 EUR. Zu haben über my-fashionary!

Vegane Tasche von Tikiwe

tikiwe

Irene Kirchhoff mag’s edel und nachhaltig. Deshalb hat sie den Kork für sich entdeckt. Sie lässt Taschen aus portugisischen Kork fertigen. Sie sind nicht nur nachhaltig sondern auch vegan. Der gesteppte Shopper kostet ca 159,- EUR.
Mehr auf tikiwe.com!

Spannend ist für mich natürlich auch, was denken andere über diese geflügelte Bezeichnung, was ist also für sie eine sogenannte It Bag? Dazu habe ich vier gleichermaßen modeaffine und trendfreudige Menschen befragt und stelle euch hier ihre Antworten vor:

Beatrix von Winterfeldt-Heuse

Beatrix von Winterfeldt-Heuser, Geschäftsführerin von Fashionary, www.my-fashionary.com

„Einmal abgesehen davon, dass IT Bags vor allem zu dem werden, was sie sind, wenn Stars und Sternchen oder neuerdings auch Influencer sie zu einer solchen küren, kennzeichnet für mich die IT Bag, dass sie etwas ganz besonderes und exklusives hat. Damit meine ich nicht nur eine hochwertige Verarbeitung und einen perfekten Look. Die verstehen sind von selbst. Vielmehr sollte sie ein durchdachtes Konzept haben, dass sie einmalig macht. Junge Designer sind daher aus meiner Sicht genauso gut dafür geeignet, eine IT Bag zu schaffen wie etablierte Marken. Meine IT Bag ist in diesem Jahr die Tote Bag von Angela Miklas. Die taupe farbene Tasche wirkt mit den polierten, goldenen Reißverschlüssen und Karabinern ausgesprochen edel. Praktisch ist die Ausstattung mit einem Tragegurt zusätzlich zu den angenähten Henkeln, da so die Möglichkeit besteht, bei Bedarf die Hände frei zu haben. Neben zwei geräumigen, jeweils mit einem eigenen Reißverschluss versehenden Fächern, bietet die Tote Bag zudem in der Mitte Platz für einen Laptop bis 13“. Mir gefällt vor allem die Kombination eines funktionalen Ansatzes mit der zeitlosen, edlen Optik und macht die Tasche daher zum unverzichtbaren Begleiter für den Alltag.“

Zilansu

Zilansu Özdemir, Studentin

„Eine Tasche, welche mit der Zeit und Mode geht. Für viele eine Tasche einer Luxusmarke, weil sie einen gewissen Wert vermittelt und somit „exclusiver“ ist. Meiner Meinung nach bezieht sich eine It Bag eher auf das Design, welches von Saison zu Saison wechselt. Wichtig ist hierbei auch, dass bestimmte Merkmale, wie Muster oder Materialien beim Design berücksichtigt werden.“

Sebastian Pohl

Sebastian Pohl, Friseurmeister, Platin-Stylist, Ausbilder

„Eine It Bag ist für mich eine Tasche, die plötzlich überall auftaucht, an Prominenten, in der Werbung bzw. in Modezeitschriften, im Internet auf den SocialMedia-Plattformen und kurzfristig sehr stark gehypt wird. Die außerdem bei mir persönlich „Schnappatmung“ und ein „Muss-ich-haben“ Gefühl auslöst. Die natürlich beim Austragen der jeweiligen Tasche (z.B. Dionysos von Gucci) neidische Blicke garantiert, meinen Auftritt unterstützt, aber genauso schnell, wenn sie nicht das Zeug zu einem Klassiker ( 2.55 von Chanel oder Baguette von Fendi) hat, wieder von der Bildfläche verschwindet!“

Jens Albat

Jens Albat, ehem. Storemanager von Superdry, Frankfurt My Zeil

„Eine It Bag ist für mich entweder
– eine angesagte Tasche oder
– die Tasche einer angesagten Marke.
Ich persönlich gehe bei diesem Thema gerne gegen den Trend, um mich abzuheben; ein Statement zu setzen.
Für mich hat sich auch der Stellenwert der Tasche an sich verändert. Ich finde, die Tasche haut heute nicht mehr das gesamte Outfit heraus, sondern wird im gesamten Look erst zur It-Bag. D.h. du machst deine Tasche passend zum Style quasi selbst zur It Bag. Zum Beispiel auch durch passende Accessoires wie Schuhe oder Gürtel.
Generell ist eine It Bag mehr im klassischen Bereich angesiedelt. Ist also nicht die trendige Tasche, die in jeder Saison ausgetauscht wird. Man kann die Klassiker auch jederzeit aufpimpen, z. B. mit einem Seidentuch o.ä. So kann sich im Grunde jeder seine eigene It Bag kreieren. Aktuell stehen für mich dabei immer noch die großen Taschen ganz vorne. Mädels, die stehen euch einfach!“

Also „run“ an die Trend Taschen! Und was ist für euch überhaupt eine >IT BAG<? Freue mich auf Kommentare und Herzchen von euch!

Kooperation/Werbung

print
Autor

Write A Comment