Durch meine Arbeit und meinem ungebrochenen Pioneergeist, die 50Plus Welt ein bisschen besser zu machen begegne ich vielen Menschen. Menschen, denen das, wofür ich kämpfe zu abstrakt ist, die keinerlei Notwenigkeit sehen, für bessere Renten, Gleichbezahlung, Pflege im Alter usw. einzutreten, weil ihr Leben gut ist, wie es ist. Sie wollen auch keine Bühne für Mode oder Sichtbarkeit über 50 – sie brauchen das nicht. Dann gibt es Menschen, die begeistert sind und meine Visionen teilen. All’ jene sind mir aktiv wie passiv eine große Unterstützung und auch immer wieder Motivation, dass wir diesen Wandel brauchen. Und dann gibt es welche, deren Begegnung mich besonders inspiriert, mich beeindruckt – ja einfach im Kopf bleibt. Euch solche Persönlichkeiten vorzustellen, damit fange ich heute mit der Themenreihe >STARKE FRAUEN< an. Ich steige ein mit einer Künstlerin aus China, genauer gesagt aus Beijing. Ihr Name ist Sima Yuan, sie ist 1980 geboren und hat bereits ein wirklich kunterbuntes Leben verbracht. Ihr Blick auf die Welt und auf die Kunst wie sie sie schafft und in ihr lebt begeistert mich. In einem weiteren Beitrag werde ich euch zu einem späteren Zeitpunkt mehr von ihrer Kunst zeigen. Und hier ist sie: Starke Frauen: Sima Yuan

Sima Yuan

Sima, warum hast du in London studiert?

Nachdem ich meinen Bachelor in Biologie an der Nanjing University gemacht hatte, habe ich eine gut gezahlte Stelle bei Pfizer – einem weltweit bekannten pharmazeutischen Unternehmen – angenommen und war dort in der Entwicklung antibiotischer Medikamente engagiert. In den 3 Jahren, in denen ich bei Pfizer beschäftigt war, sagte mir meine innere Stimme immer wieder, dass es nicht das ist, wofür ich brenne. Ich sehnte mich nach schönen und kreativen Dingen und auch danach, eine größere Welt zu sehen. Ich ging, um nach anderen Möglichkeiten in meinem Leben zu suchen. Eines Tages brachten mir meine Eltern dann Unterlagen mit, die sie bei einer Messe über verschiedene Universitäten in Großbritannien bekommen hatten und von allen interessierte mich die Kunst Universität in London am meisten. Außerdem reizte mich das Leben in London. Ich bewarb mich mit meinen frühen Fotoarbeiten und ja – wurde zugelassen und schloss dort mein 2. Studium ab.

Starke Frauen: Sima Yuan
London

Was liebst du an deiner Heimatstadt Beijing am meisten?

Ich habe alle 5 Kontinente, 21 Länder und mehr als 70 Städte in China bereist. Chinesen sagen: Lies 10.000 Bücher und reise 10.000 Meilen, was soviel sagt wie: Reisen ist eine wunderbare Möglichkeit, Lebens-Erfahrung zu sammeln und ja in der Tat, so ist es für mich. Die Orte waren für mich wie verschiedene Bücher, die mich unterschiedlich beeindruckt haben, aber im Grunde nicht vergleichbar sind. Beijing ist meine Heimat, meine Freunde sind hier und das liebe ich am meisten.

Dein Wohnkonzept ist >Alles an einem Ort< – wie bist du darauf gekommen und siehst du das Projekt, so zu leben, langfristig?

Meine Wohnsituation ist gerade großartig, weil sie mir die perfekte Möglichkeit bietet, meine kreative Arbeit – egal zu welchem Thema in mein privates Leben zu integrieren. Darüberhinaus ist es ein großer Vorteil, dass ich selbst entscheiden kann, wie ich meine Kunst ausstelle und nicht an traditionelle Vorgaben gebunden bin. Es hat mich 15 Monate gekostet meine “normale” Wohnung in ein Studio und Kunstmuseum zu verwandeln. Hier habe ich nun schon 11 Ausstellungen mit 223 Arbeiten kuratiert. Zu den Ausstellungen gehörten auch viele Fotografien unterschiedlichster Variationen, Installationen, Poesie, Malerei, Fiktion, Ton, Performance und Filme. Der Raum, in dem ich lebe ist nicht nur mein zuhause, mein Studio und mein “Museum”, es ist für mich auch kreatives Material, das ich gestalten kann, wie ich möchte. Dabei kann ich gleichzeitig alles sein, also Direktorin, Kuratorin, Künstlerin, Ausstellerin, Dekorateurin, Publikum und ein Teil der Ausstellung. Mit diesem “Kunstprojekt” habe ich schon über 26.000 Besucher im Internet erreicht. Das Leben selbst ist die beste Arbeitsplattform für einen Künstler und deshalb ist das Lebenskonzept langfristig das Beste für mich.

Wohnen in der eigenen Kunstgalerie

Welche Hobbies hast du?

Ich liebe Reisen, Mode und Nachtisch.

Wie bist du Malerin geworden? Und wer hat dein Talent entdeckt (wo es bislang keinen Künstler in deiner Familie gab)?

Genauer gesagt betrachte ich mich nicht als Maler sondern als multi-media Künstlerin. Kunst mit gewöhnlichen Materialien zu erschaffen liebe ich am meisten. Alles fing damit an, dass ich meine verrückten Ideen sichtbar machen wollte. Das war vor 8 Jahren. Als ich mir darüber im Klaren war, dass es genau das ist, was ich will, habe ich meine Karriere als Künstlerin begonnen. Ich war es also selbst, die meine Talente entdeckte und je mehr Kunst du erschaffst, desto mehr Aufmerksamkeit erzielst du.

Starke Frauen: Sima Yuan
Chronos

Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?

In der Zukunft werde ich versuchen meine Kunst mit der Forschung und Entwicklung der Naturwissenschaften zu kombinieren, denn das ist es, was die Menschen eigentlich ergründen möchten. Man kann das nicht voneinander trennen, denn beides gibt unterschiedliche Perspektiven, die Welt zu beobachten, mit dem Ziel mehr von dieser Welt zu entdecken und zu verstehen.

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