Vorwort

Ich glaube, es kommt manchmal zu kurz, dass wir den Blog nicht aus Werbezwecken betreiben, sondern aus Überzeugung. Ganz viel Herzblut steckt da drin, Recherchiertes, Erlebtes, Wissen und natürlich auch Meinungen, nämlich unsere. Kooperationen benennen wir entsprechend, das ist Ehrensache und auch, dass wir uns auch gegen Entgelt nicht verbiegen lassen.

Im heutigen Beitrag geht es um meine Meinung und zwar ohne bezahlte Kooperation. Es ist mir wichtig, dass die Leser mit mir auf eine Reise gehen können und wissen, dass ich sie aus freien Stücken auf diese Tour einlade.

Zum Thema

Ich nehme euch also mit auf eine Gruppen-Rundreise
mit DERTOUR durch Florida.

Nur zur Info: Ich habe lange vor den US-Wahlen gebucht…. Und nicht nur das:

  1. Ich bin noch nie mit „Gruppe“ verreist
  2. Aus dem Koffer leben ist so gar nicht meins
  3. Ich mag’s gerne schick am Abend, sprich mehr den stylischen Ausgehlook, anstatt den praktischen Travellook.

Trotzdem. Florida ist groß und es ging darum, die Big Points zu sehen; einen Eindruck von Land und Leuten zu bekommen. 1.700 km lagen also in einer Woche vor mir – das ging aus dem Reiseverlauf, der Route mit Hotelverzeichnis hervor und dass es eben ein Bus ist, der mit uns samt deutscher Reiseleitung durch Florida cruist.

 

Reiseverlauf Rundreise Florida

Natürlich kann die Reiseroute bei Bedarf angepasst werden und es bleibt auch bis zum Eintreffen offen, wie viele Mitreisende es gibt; 50 Personen pro Bus ist eine grobe Richtlinie – so der Veranstalter.

Apropos Eintreffen: Miami (Zielflughafen) empfing uns stürmisch und hielt direkt eine Hürde bereit. In den Unterlagen steht nämlich, dass es am Airport Miami einen kostenfreien Shuttlebus zum Hotel auf der Ankunftsebene 1 gibt. Es hat mich wohl 1-2 Kilometer Laufweg gekostet, bis ich herausgefunden hatte, dass die Shuttlebusse auf Level 2 stehen, also Ankunftsebene 2. Falls es jemand von der DERTOUR liest: bitte unbedingt korrigieren und möglicherweise auch hinzufügen, was dort am Airport auf Englisch steht – das vereinfacht ein zügiges Finden nach etwa 9 Stunden Flug von Frankfurt enorm.

Die Reisegruppe

Im Hotel angekommen gab es abends ein Come Together. Das war sozusagen ein Stehempfang des Reiseleiters, weil das Hotel keinen Konferenzraum zur Verfügung stellt. Da standen dann so 40 Leutchen und beäugten sich gegenseitig und nahmen erste Kontakte untereinander auf. Die Reiseunterlagen wurden verteilt und wir durften erfahren, dass von den angemeldeten 52 Personen 39 mitreisen würden. Sprich Platz im Bus, trotzdem arg viel, so gefühlt jedenfalls.

Weckruf 6 Uhr in der Früh, 7.30 Abfahrt

Hilfe. Na gut, ich wollte das ja so. Unsere berühmte deutsche Pünktlichkeit hatten wir (noch) ohne Zölle mit nach USA eingeführt und demzufolge waren alle vor der Zeit samt Koffern am Bus und das blieb auch für den Rest der Reise so. 🙂

Florida Reisegruppe DERTOUR
Robert – der Fahrer hatte alles im Griff. Arsenio – der Reiseleiter wollte, dass es allen gut geht.

Start in unbekanntes Terrain
TAG 1

Sturm und Regen begleitete unseren Weg zum ersten Reiseziel, nämlich Key West. Auf der rund 300 km langen Fahrt nach Key West hörte es irgendwann auf zu regnen, aber die dicken, tiefen Wolken blieben, wie auch der Sturm. Also nix Sunshine State sondern „Blowing State“, aber Key West versöhnte uns mit irren Eindrücken. Irre war auch, dass dort an diesem Tag St. Patricks Day gefeiert wurde und die Stadt einer Partymeile glich, obgleich das ja vom Ursprung ein irischer Gedenktag ist. Schwamm drüber. Man feiert hier eigentlich immer und gerne und irgendwie fühlte ich mich an den Ballermann erinnert, halt hauptsächlich in grün und auf Amerikanisch.

Florida Westküste
Am südlichsten Punkt Floridas geht die Post ab!

 

TAG 2

Nach einer Schlafpause in Marathon ging’s an Tag 2 mit einem Stopp im Everglades Nationalpark weiter ins 400 km entfernte Fort Myers. Beides beeindruckt. Also sowohl die Fahrt mit dem Airboat durch die Everglades wie auch Fort Myers mit einem schönen Sandstrand.
Zurück zu den Everglades: Man fährt mit propellergetriebenen Luftkissenbooten durch den Naturpark, weil nur diese Boote bei Wasserständen zum Teil deutlich unter einem Meter eine Durchfahrt ermöglichen. Der Antrieb kann schnell (bis 60 km/h) und ist laut, weshalb Ohrstöpsel vor der Abfahrt verteilt werden. Es ist ein tolles Erlebnis, durch das schilfartige Grün im Wechsel mit Mangrovenwäldern geschippert zu werden und wer Glück hat, bekommt mehr als seltene Vogelarten und Alligatoren zu sehen. Die außerdem genannten Seekühe, Bären, Schlangen oder Florida Pumas hatten sich vor uns leider versteckt. Tiere gibt’s halt in der Natur nicht auf Bestellung. Die im Anschluss an die Tour „bestellte“ Alligatoren-Show muss nicht sein, aber man bekommt interessante Infos über die Tiere sowie deren Lebensraum.

Nationalpark Florida, Aligatoren
Im Süsswasser zu Hause: der Alligator.

TAG 3

Mit den Anfängen der Autogeschichte ging es an Tag 3 in Fort Myers weiter. In den ehemaligen Winterhäusern von Thomas Edison und Henry Ford kann man den beiden Erfindern nachspüren und einen Eindruck von deren damaligem Leben und Wirken bekommen. Von dort aus geht es über St. Pete weiter nach Orlando. St. Pete, das eigentlich St. Petersburg heißt, hat eine wunderschöne Hafenpromenade. Die beste Sicht darauf bietet das Restaurant im 4. Stock ganz unten am Pier, >Pier Teaki<. Den kleinen Fußmarsch ist der Blick auf jeden Fall wert. Und wer weiß, vielleicht kommt auf dem Rückweg ja auch ein Hund auf leisen Schuhen vorbei…

Florida Sunshine State
Der Blick vom Pier Teaki auf die Hafenpromenade ist wunderschön.

TAG 4

In Orlando sind die Freizeitparks zu Hause. Groß wie Städte bieten Sie Vergnügen, Show, Fahrgeschäfte und sensationelle Attraktionen zum ebenfalls großen Preis. Der günstigste Eintritt liegt um 120 Dollar pro Person und ist natürlich nicht im Reisepreis enthalten. Die Ticketbeschaffung ist simpel, wir konnten die Tickets einfach am selben Morgen an einem Counter im Hotel kaufen. Sogenannte Kombitickets ermöglichen den Besuch 2er Parks an einem Tag. Die wichtigsten bzw. die meist besuchten Themenparks sind: Walt Disney World, Universal Studios und Seaworld. Die Harry Potter Welt ist in den Universal Studios zu sehen und tatsächlich eine sehr sehenswerte Kulisse. Nur so by the way: 3 Bällchen Eis kosten bei Harry Potter rd. 17 Dollar – da kann man sich das mal schön langsam auf der Zunge zergehen lassen, oder?

Universal Studios Orlando
Von durchgeschleudert bis zuckersüß ist alles möglich.

TAG 5

Cape Canaveral ist eigentlich nicht ganz richtig, denn genau genommen ist das Kennedy Space Besucherzentrum in Merritt Island. Der Ausflug von Orlando aus (90 km Fahrt hin und wieder zurück) lohnt sich, auch wenn man sich nicht wahnsinnig für Raumfahrt interessiert. Sowohl das ehemalige Raumfahrtzentrum der NASA sowie die vielen Raumfähren sind sehr sehenswert. Wer will kann sich auch ansehen, wie Astronauten im Weltall Nahrung zu sich nehmen, ihre Muskeln trainieren oder zur Toilette gehen. Cool, dort auch mal so ganz praktisch-reale Tagesabläufe erklärt zu bekommen. Auch die Mondlandung ist nachgestellt und man kann einen „Stone“ vom Mond (durch ein Eingriffsloch in einer Vitrine) anfassen – muss man aber auch nicht.

Wir sind mit einer kleinen Gruppe im Anschluss noch auf Shopping Tour (Outlet Shopping Mall) gegangen und haben da die letzten Plätze im Koffer belegt. Sehr begeistert war ich von den Preisen bei Victoria Secret, 7 for All Menkind, Nike und Karl Lagerfeld. Die 3 Stunden machen Gänsehaut vor Freude, nicht nur wegen der 11 Grad :-(.

Kennedy Space Center

Cape Canaveral Florida
OK. Da war’s in Deuschland wärmer. Zum Glück hatte ich meine Mütze dabei.

TAG 6

Das von Orlando etwa 180 km entfernte, nördlich gelegene St. Augustine ist die älteste, von Europäern gegründete Stadt (1565) in den USA und wirklich hübsch anzusehen. Die meisten Häuser sind im Kolonialstil erbaut und man kann dort auch ein Fort besuchen. Die kleine Festungsanlage aus dem 17. Jahrhundert heißt Castillo de San Marcos und wurde zur Verteidigung des südlichen Zugangs zur Stadt über einen Zeitraum von 23 Jahren errichtet. Unsere Reisegruppe hat die überschaubare Festung (Eintrittspreis ca. 15 Dollar) nicht besichtigt, sondern einen geführten Spaziergang durch die Stadt mit unserem Reiseleiter Arsenio unternommen und anschließend eine Verschnaufpause vor der Weiterfahrt nach Cocoa Beach (210 km weiter südlich) genossen. Cocoa Beach liegt – wie der Name schon sagt – am Strand der Ostküste Floridas und hat einen schier unendlich erscheinenden, langen Sandstrand, der von der Rikki Tiki Tavern ganz wunderbar zu sehen ist.

Florida Ostküste, älteste Stadt der USA

Florida Ostküste

TAG 7

Eigentlich endet die Tour an diesem Tag mit der Rückfahrt nach Miami. Hier bin ich ausgestiegen und mit einem Mietwagen nach Clearwater Beach an der Westküste Floridas (Entfernung rd. 250 km) weitergereist. Ich darf verraten, der Strand: Sand wie Mehl, kilometerlang und ziemlich toll mit einer Stadt, die sich sozusagen an der Küste entlangzieht. Ich werde in einem weiteren Artikel später nochmal darauf zurückkommen. So wie auf das wirklich total verrückte Miami Beach. Ihr dürft also schon mal gespannt sein :-).

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FAZIT

  1. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht und wir haben mega viel gesehen und erlebt; DERTOUR hat das gut gemacht und organisiert; auch die Menschen vor Ort. Unser Reiseleiter hatte vor lauter Bestreben, uns alles genau zu erklären, manchmal den roten Faden verloren und die Mikrotechnik hat ihm zusätzlich zu Schaffen gemacht. Aber ja, nichts ist eben perfekt.
  2. Keiner aus der Gruppe wurde krank oder hat irgendwie unangenehm auf sich aufmerksam gemacht.
  3. Ich habe den 24/7 Travellook ganz gut ausgehalten, so wie das 6tätige Leben aus dem Koffer.
  4. Vielleicht würde ich es wieder tun – an einem anderen Ort. Sag‘ niemals nie…

 

Gut zu wissen

  • Der Bus hat eine Notfalltoilette (ich glaube es ist eine Chemietoilette, habe sie selbst nicht benutzt, so wie auch keine anderer aus der Reisegruppe).
  • Amerikanische Duschen haben keine Handbrause (also nur Rainshower von oben) – jedenfalls in den Mittelklassehotels.
  • auf keinem amerikanischen WC habe ich eine Toilettenbürste gesehen.

Dickes Dankeschön –

an unser Reisestudio / Frau Goldan
Die Reise war perfekt organisiert und zusammengestellt.

 

 

Anhänger

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