Na endlich – ich komme zurückgereist und wie! Nämlich auf meinen Bericht von der 1-wöchigen Gruppenreise durch Florida, den ich am 3. April 2025 veröffentlicht habe. Wer mag, kann sich hier nochmal reinklicken.

Und so ging’s weiter:

Tag 7-12
Clearwater Beach.

Nach acht Tagen mit 40 Peoplen hatten wir also noch nicht genug und haben uns in trauter Zweisamkeit auf Anraten unserer Reiseexpertin mit einem Leihwagen nochmal die rd. 250 km von Cape Canaveral nach Westen durchgeschlagen. Genauer gesagt nach Clearwater Beach. Meine Vorgaben: Ich wollte Sandstrand, gerne lang und breit, wie Mehl unter den Füßen, ein bisschen vom Luxus, ein kleines & feines Hotel und natürlich Sonne und Wärme vom Feinsten. Okay. Klein gibt’s hier nicht. Weder in puncto Hotels noch in puncto Autos oder Essen. Alles ist groß; teuer außerdem. Als wir in Clearwater Beach ankamen musste ich in mich reinschmunzeln, denn es gibt tatsächlich nur große Hotelkisten in dieser feinen Küstenlage. Ob man die nun schön findet oder nicht ist reine Geschmacksache. Jedenfalls macht das Sandpearl Resort einen fantastischen Eindruck, schon beim Betreten der großen marmorgefliesten Halle, mit einem schwarzlackierten auf Hochglanz polierten Flügel, der 24 Stunden spielt. Und ja, wir wurden nicht enttäuscht. Riesiges Zimmer, toller Pool- und Meerblick. Sonne auf der Terrasse. Genau mein Ding und sogar ein Kosmetikspiegel im Bad und eine Handbrause für meine Haare. Alles top sauber, so wie es sein soll. Luxus, den ich vermisst hatte. Schließlich muss man beim Schminken mit knapp 60 schon mal in die Vergrößerung sehen und die Kur muss ordentlich aus dem langen Haar, was mit Rainshower only ja nur eingeschränkt möglich ist. Soweit also alles tutti. Mit der Kaffeemaschine – die macht übrigens auch nur große Portionen Kaffee – wurde ich nicht einig. Aber der Roomservice klappte perfekt. Kurz angeklopft und da kam schon eine neue.

Großartig, wirklich.
Das Sandpearl Resort ist eine top Adresse und zu empfehlen.

Vom Blick auf den wunderschönen weißen Sandstrand angezogen konnte ich den Strand nicht lange warten lassen. Was soll ich sagen: die Malediven an den Füßen – kilometerlng, weich wie Mehl. Obenrum Sonne und Wind, kein bisschen mehr als 20 Grad. Gänsehaut im pretty Bikini, schließlich ist Sommer, auch Sonne und Spring Break, die viele Familien und Studierende an das türkisblaue Wasser an der Westküste spült. Unsere Reiseexpertin hatte also Recht – wer die Westküste Floridas weglässt verpasst was. Obgleich das Meer am Golf von Mexico – ich betone: am Golf von MEXICO – ruhiger und wärmer sein soll, habe ich mich nicht in die eiskalten Fluten gestürzt – kalt baden ist eh nicht so meins.

Da saßen wir also nun, wahrlich in der berühmten ersten Reihe und konnten gar nicht genug bekommen vom gucken und beobachten. Riesige Pelikane, die sich zum Fischfang ins Meer stürzen, kleine Strandläufer, die sich eine Kuhle im Sand bauen, Beach-Aktivitäten für die Großen und Kleinen und etliche Hotelgäste, die endlich ihre Vilebrequin Bademode ausführen konnten. Auch wenn die Höschen und das Hotel in der oberen Preisklasse rangieren, stehen die Liegen am Pool eng an eng (also Sardinenbüchse) und ab 7.00 Uhr in der Früh sind alle reserviert und natürlich leer. Ein Phänomen durch alle Schichten und Klassen, aber die Poolmanagerin regelt das souverän und auf Nachfrage auch ganz schnell. Sprich Handtuch weg, frische in die Hand gedrückt mit der Frage, ob diese Liege ok für mich ist. Yes! So lässt es sich aushalten.

Abends holt dich dann die wuselige Strandpromenade quasi vom Sandpearl im traumhaft schönen Sonnenuntergang ab und lädt zum Verweilen in einem der vielen Restaurants und Läden ein. Vor den angesagtesten stehen die Menschen Schlange, aber man findet immer etwas, auch in der ersten Reihe. Die Zweite ist nicht mehr so picobello wie die Flaniermeile und die Dritte kann man sich sparen. Auf der Promenade erstklassiges Kino; zweifellos! Leute gucken, die jungen Männer in ihren riesigen Pick-Ups beobachten, wie sie ihre Turbos glühend die Strandpromenade immer wieder hoch und runterjagen; Mann zeigt hier, was er hat. Apropos glühend, das geht hier auch mit der Kreditkarte, egal ob du einkaufst, isst oder einfach nur deinen Wagen parkst. Ich sage ein Beispiel: nach Schlange stehen zwei vorzügliche Nudelgerichte plus Pizzabrot und zwei Getränke macht 100 Dollar.

Trotzdem: es lohnt sich und die Tage dort waren unvergesslich schön.

Tag 12 -14
Miami Beach.

Wer glaubt, er kann die rd. 460 km locker in 5 Stunden abreisen, der wird vermutlich eines Besseren belehrt. Wir glaubten das und starteten in Clearwater Beach um 8.30 Uhr. Dass die Wagenrückgabe dann bis 16.30 easy funktioniert, davon waren wir überzeugt. Aber nix da, der Highway voll wie deutsche Autobahnen. Mit ½ Stunde Pause bei Wendy auf einen schnellen Burger waren wir um 16.45 an der Abgabestelle und haben das auch nur geschafft, weil wir in Miami die Fast Lane genommen haben. Horror, denn das Mietwagenbüro schließt um 17.00 Uhr.

Zurück zum Hotel haben wir den öffentlich Bus (Linie 100) genommen. 2 Dollar pro Person, die man beim Fahrer zahlen kann und ein cooles Gefährt. In jeder Hinsicht also besser als ein Taxi, das mindestens genauso lange gebraucht hätte.

Das Hotel
The Royal Palm Miami

Klingt Royal, ist es aber nicht. Die Dame an der Rezeption empfing uns super gelaunt und war selbst überrascht, dass wir – so sagte sie – das beste Zimmer überhaupt im Hotel hätten. Kleiner Scherz, aber ja, das macht Hoffnung. Der Kühlschrank (also das Zimmer) ziemlich Mittelklasse, im Bad die Fliesen bis zur Decke. Der Hausmeister erklärte uns dann etwas später, dass die Klimaanlage hier nicht auf Wärme zu stellen sei, also 2 Pyjamas und extra Decken für die Nacht muss im Sunshine State halt auch mal gehen.

Belohnt wurden wir von der Lage. Die Collins Ave (1545 – das ist ziemlich weit unten) ist idealer Ausgangspunkt für das Artdeco Viertel und den Ocean Drive, der quasi um die Ecke ist. Dort tobt die Party & steppt der Bär schon am frühen Nachmittag. Clubs aus denen Mukke dröhnt, halsbrecherische Shows ohne Netz und doppelten Boden. Alle sind ausgelassen, fröhlich, divers, hemmungslos, schonungslos, ungehemmt. Ich bin geflasht von all den ungeahnten Eindrücken und der Menge an nie zuvor gesehenen Bildern vor meinen Augen.

Abends dann Poolpartys in den umliegenden Hotels. Männer und Frauen führen aus, was sie haben bzw. haben machen lassen. Rein kommst du natürlich nur mit Ticket. Puh – noch mehr Kino, noch mehr Leben, noch mehr Party.
Save fühlten wir uns zu jedem Zeitpunkt, denn die Polizeipräsenz ist immens.

Trotzdem. In all der Ausgelassenheit wabert nicht nur Freude, sondern auch Angst durchs Land. Alkohol löst die Zungen und so hören wir nicht nur hier, dass die Trumpsche Politik viele Menschen das Fürchten lehrt. Auch das geht nicht spurlos an mir vorbei.

Rückreise

Zum Flughafen Miami haben wir ein Uber Taxi genommen, nachdem uns ein lokaler Taxifahrer für den Transfer vom Hotel in Coconut Beach zur Mietwagenstation in Cape Canaveral für 5 km 50 Dollar abgeknöpft hat. Aus Fehlern wird man klug…

Die Reise nach Florida hat eine große Fülle an neuen Eindrücken und ebenso fantastischen wie kuriosen Momenten hinterlassen. Es war eine großartige Reise.
Die kommt ins große Lebensbuch.

Anhänger

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