FILM AB,
Klappe die Erste

Die Bezeichnung Pflegemuffel würde mir wohl keiner zuschreiben, eher das Gegenteil. Und ja, ich sehe Pflege als Gesamtprogramm, also das von Kopf bis Fuß. Meine Routine geht deswegen auch mit der Haarpflege los und hört bei der Fußpflege auf. Trotzdem kenne auch ich die sogenannten Bad-Hair-Days; Tage an denen man beim Blick in den Spiegel denkt: „oh mein Gott, wie sehe ich denn heute aus?!“ Nee, oder? Dann steige ich mit einer Gesichtsmaske in die Dusche, werfe bei der Beinrasur noch einen Blick auf meine schön lackierten Füße und denke beim Aussteigen: ist wie’s ist, machen wir einfach das Beste daraus, du mein Body und ich.

Mein Credo: Wohlfühlen von Kopf bis Fuß

Klappe die Zweite

Fällt mir doch im Urlaub so ein Beauty Heft in die Finger und ich kann schon beim Durchblättern nur eins erkennen: Renate, du lässt dich verkommen, aber so was von. Toller Ansatz mir seitenweise aufzuschreiben und dekorativ zu veranschaulichen, was ich alles nicht tue. Massenhaft Beautyhelfer, von denen ich bisher nicht wusste, dass es sie gibt und noch weniger, dass ich sie dringend brauche. Wenn ich lese, was ich alles für ein glattes Kinn, den straffen Po, eine schöne Brust und eine junge Intimzone tun soll, schnellt mein potentieller Optimierungsbedarf schnurstracks sowas von in die Höhe – Schreck lass nach; jetzt wird’s verrückt. Aber: noch nicht genug davon. Ein paar Seiten weiter die ideale weibliche Nase. Um genau zu sein: im 106-Grad-Winkel leicht nach oben geneigt, vom Unterrand der Nase zur Oberlippe gemessen. Nun, so ein Traumexemplar trage ich nicht im Gesicht herum und mag meinen Zinken trotzdem. Wer unzufrieden ist, kann neuerdings und alternativ zur Rhinoplastik eine Nasenunterspritzung (Liquid Nose Job) wagen, Erblindungsrisiko eingeschlossen.

Klappe die Dritte

Das Geschäft mit der Kosmetik ist milliardenschwer. Mit Schönheit lässt sich Geld verdienen und zwar eine Menge. Von denen, die sie anbieten und von jenen, die sie verkörpern. Da staunt man nicht schlecht, wenn man betrachtet, dass in unserer Kultur großartige Wissenschaftler weniger verdienen als die Top-Models. Ergo: Schönheit wird besser bezahlt als Intelligenz. Oder?! Verrückte Welt – aber so ist sie. Genauso verrückt der Blick vom Hochglanz-Beauty-Geschäft in die Realität. Sprich auf die Straße und Gesichter derer, die die Qual der Beauty-Wahl haben und jedes Jahr mehr ins Schönheits-Konto investieren. Was die deutsche Frau im Schnitt tatsächlich für Pflege- und dekorative Kosmetik ausgibt, bleibt selbst bei detaillierter Analyse schwer zu sagen, denn die Ergebnisse schwanken. Sagen wir so: die Schätzungen reichen von 160 EUR bis 300 EUR jährlich.

Soviel steht fest: dafür gibt’s keinen straffen Body und auch keinen der Luxus-Faltenkiller.

Beauty-Diversity eben.

Und genau deshalb bleibe wie ich bin und bei meiner bewährten Pflege-Dosis. Das wichtigste ist und bleibt vor jedem Spieglein doch, dass man sich mag, wie man ist. Was zu meinem täglichen Pflege-Wohlfühl-Programm gehört schreibe ich kommende Woche für euch auf und vielleicht ist für die ein oder andere eine gute Anregung dabei.

Und in der Zwischenzeit: einfach weiter pflegen und Beauty genau in dem Umfang genießen, wie es guttut.

Eure Renate.

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