Ja, auch die anstehenden Wahlen erscheinen wie ein großes Märchen … dazu nur unter Post Scriptum ein paar persönliche Anmerkungen.

ABER da, wo vor den Toren von Brienz (Schweiz) die Straße immer enger wird und nur einmal ein kleines Schild in Richtung des Weilers Giessbach zeigt, da findet man am Ende des Weges im Wald hoch über dem Brienzer See eine alt-ehrwürdige „Hotel-Institution“.

In der Schweiz gibt es eigens eine Hotelvereinigung für derartige Traditionshäuser, die „Historic Luxury Hotels“.

Das historische Grandhotel existiert seit dem Jahr 1873 an eben diesem malerischen Platz. Die Anreise kann auch per Schiff und mit der 140-Jahre alten Standseilbahn erfolgen. Für wahr ein Hotel mit Geschichte, vor allem aber ein Ort der Kraft, Ruhe und Erholung. Laut Hausprospekt „Baukultur, Natur und Weite für Augen und Geist, Genuss für Körper und die Seele.“ Fast wäre das Gemäuer vor einigen Jahren untergegangen, hätte es nicht einen Gönner bzw. Liebhaber gefunden, der für Erhalt und Renovierung viel Geld investierte.

Der Ausblick ist atemberaubend, insbesondere, wenn der See bei Sonnenschein smaragdgrün leuchtet.

Die vierundsiebzig Zimmer und Suiten sind unterschiedlich gestaltet und tragen die individuelle Handschrift des Hauses, d.h. sie sind mit Möbeln aus der Gründerzeit eingerichtet. Von der grosszügigen Suite bis zum Doppelzimmer bieten alle Zimmer spezielle Momente, bei denen die Zeit stehengeblieben scheint. Allein die alte Standuhr im Foyer mit dem großen offenen Uhrwerk ist ein echter Hingucker. Einen Flügel für Hauskonzerte gibt es natürlich auch.

Das ist aber noch nicht alles. Gleich oberhalb des Hauses rauscht ein gewaltiger Wasserfall; mal tobend, mal plätschernd, aber jeden Tag urlebendig. In der Nacht ist er beleuchtet, am Tag kann man sogar hinter der Gischt durchlaufen. Ein herrliches Naturerlebnis, um z.B. den Sahnekuchen wieder abzutrainieren. Die Spezialität des Hauses ist allerdings die klassische „Rübli-Torte“. So locker-leicht und Karotten-aromatisch“ habe ich sie zuvor noch nirgends gegessen.

Außerdem gibt es ein Naturschwimmbad in mitten einer Gartenanlage. Es kommt ohne Chemikalien aus und verspricht ein natürliches Badevergnügen. Im eigenen Kräutergarten sorgen Hortensien, diverse Gemüse und Früchte sowie Bienenstöcke für unvergessliche Genuss-Momente.

In den Wintermonaten ist das Haus teils geschlossen oder nur am Wochenende geöffnet. Preislich liegen das Hotel und das Restaurant im mittleren bis oberen Preissegment.

Lust auf einen Herbsttrip? Für einen Tagesausflug ist es nie zu spät, zumal seitens den Schweizer Behörden für eine Einreise bis 24 Stunden aus den Nachbarregionen Baden-Württemberg und Bayern bis dato kein Corona-Test verlangt wird. Ab Freiburg erreicht man Brienz in ca. 2,5 Stunden (215 Kilometer), ab Mannheim in gut vier Stunden (398 Kilometer). Gute Fahrt!

 

Hinweis: keine Werbung/ Kooperation, einzig eine persönliche Empfehlung

 

P.S.  Die morgigen „Bundestags-Wahlen“ möchte ich bewusst nicht näher kommentieren, denn das ist Jedermanns/ -fraus höchst persönliche Sache.  Ich habe meine Kreuzchen längst per Briefwahl abgegeben. Als ein Privileg bezeichne ich das Wahlrecht angesichts der Kandidaten, der Qualität der Parteienlandschaft und der erodieren Demokratiestrukturen schon länger nicht mehr. Denn eine funktionierende und belastbare Demokratie zeichnet sich m.E. gerade dadurch aus, dass keine Strömung diffamiert wird. D.h. man seine eigene (politische) Meinung nicht nur im stillen Kämmerlein haben, sondern sie vor allem auch offen – ohne schleichende Repressalien – sagen und vertreten darf. Jedoch begegnen mir seit Jahren immer mehr Leute (auch im näheren Bekanntenkreis), die nur noch im Flüsterton über kritische Themen sprechen; wenn man glaubt, der gewünschten politischen Correctness  nicht zu entsprechen.  „Du kannst das sagen, Du bist unabhängig …“ oder „schön, mal wieder jemanden getroffen zu haben, der über die vermeintlich heilsbringenden Mainstream samt seinen blauäugigen Gutmenschen den Kopf schüttelt“ und ehrlich sagt, was er denkt. Wollen wir das unter dem Deckmäntelchen von Digitalisierung und Genderring alles wirklich?

Dennoch erscheint mir eine Wahlabstinenz die schlechteste aller Lösungen/ Möglichkeiten. Denn das bedeutet Resignation und letztlich sich hinter der Entscheidung anderer zu verstecken, sprich falsch verstandene Neutralität.

Man denke mal zurück: waren es seinerzeit nicht gerade die Verachteten und Gejagten,  die die Welt dank ihrer Beharrlichkeit (trotz persönlichen Nachteilen bis hin zum Tod) letztlich nachhaltig verändert und einen zielführenden Fortschritt gebracht haben? 

 

print
Autor

Write A Comment