Erstaunlicherweise bekomme ich immer mal wieder erzählt, dass man die Strecke Frankfurt-München ganz locker in drei Stunden schafft. So nach dem Motto: mal eben nach München fahren ist ja kein Ding. Bei mir ist das jedes Mal ein Ding von mind. 4 Stunden, weil immerhin auch 400 km oder plus, je nach dem, wo man in München hinwill. Rechnet man allein die Strecke ab Würzburg mit Baustellen aneinandergereiht wie eine Perlenkette und entsprechenden Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 60 oder 80 km geht sich das rein rechnerisch nicht aus, auch dann nicht, wenn man die unlimitierten Streckenabschnitte mit durchschnittlich 250 Kilometer pro Stunde durchrauscht. Aber auch das klappt ja höchstens mitten in der Nacht, weil höheres Verkehrsaufkommen, überholende Laster oder Wohnmobile immer wieder Abbremsmanöver erforderlich machen. Egal, bald fahren wir auf der Autobahn Tempo 130 und dann sind die 3 Stunden sowieso passé.
Aber ich wollte ja eigentlich auf eine andere Strecke hinaus, nämlich die von Frankfurt nach Lermoos an der Zugspitze. Lermoos sagt nicht jedem etwas, aber den meisten Garmisch-Partenkirchen und das ist dort quasi „um die Ecke“. Der Bekanntheitsgrad ist der Vierschanzentournee geschuldet, die seit 1952 auf 4 Schanzen (2 in Österreich, 2 in Deutschland) immer zum Jahreswechsel stattfindet. Dann gibt sich die Weltelite des Skisprungs in Garmisch ein Stelldichein und entsprechend steigt die Promi- und Pelzmanteldichte. Jedenfalls sind es von Frankfurt nach Lermoos 450 km und ich bin stolz, wenn wir das in 4 Stunden schaffen 😊. Am Ende alles einerlei – es zählt, heil anzukommen.
Ich hoffe, ihr verzeiht mir den kleinen thematischen Ausflug, denn eigentlich wollte ich ja nur sagen, dass wir sehr gerne Urlaub in Lermoos machen und vorab eine kleine Vorstellung davon geben, wo das ungefähr ist. Hier also, am Fuße des höchsten Bergs Deutschlands, gibt es ein wunderschönes Traditionshaus, nämlich das Hotel Post ****S. Wir mögen genau dieses klassisch-alpine Flair, Gastlichkeit, tolles Essen, Wellness, das professionelle Sport-/Wanderangebot, die Anwendungen, wirklich super saubere Zimmer, Kleiderbügel mit normalen Haken, einen gepflegt-anspruchsvollen Gesamteindruck, zugewandtes Personal – kurz: absolutes Verwöhnprogramm. Und man staune: ein Face-Towel, früher einfach Gesichtswaschlappen genannt, gibt’s dort sogar ohne Nachfrage und trotz Corona.
Der „Corona-Joker“ ist neuerdings für alles was nicht da ist oder nicht geht sowieso ein unumstößliches Argument, wird aber in diesem Haus weder gebraucht noch eingesetzt. Die Schutzmaßnahmen sind die, die man aus der Hotellerie/Gastronomie kennt, aber es gibt eben trotz Corona Salz und Pfeffer am Tisch, weiße Tischdecken und auch Stoffservietten – was bei mir auf Begeisterung trifft.
Insbesondere am Abend ist das bei einem serviertes 6-Gänge-Gourmet-Wahlmenü schon sehr fein. Die Küche – unter der Leitung von Thomas Strasser – ist exquisit; wirklich ganz ausgezeichnet. Und das im wahrsten Sinne, denn es gibt für die vielen Gourmet-Spezialitäten eine Reihe davon. Also Auszeichnungen mit vielen Hauben, Punkten, Gabeln usw., von denen ich wenig verstehe, aber davon, dass die Alpine Haute Cuisine bei jedem Gang den Gaumen im besten Sinne verwöhnt und Kunst für die Augen ist. Wer’s genau wissen will, schaut am besten mal in die kulinarischen Höhepunkte. So erspare ich mir Ausführungen, die gar nicht schöner geschrieben werden können.
Nach diesem Vorbericht wird nun sicher keiner anzweifeln, dass die anderen Mahlzeiten (Frühstück / bis 10.30 Uhr und Zwischengericht / bis 17.00 Uhr) ebenso köstlich, vielfältig und reichhaltig sind. Bei der Brotauswahl auf jeden Fall das Blunzenbrot (Brot mit Blutwurstwürfeln) probieren – wer’s nicht tut, verpasst etwas.
Zimmer
Ich hatte es angedeutet, einfach super sauber und zwar wie ich es in keinem anderen Hotel bisher erlebt habe. Sehr besonders und mir sehr angenehm, weil ich’s auch zu Hause gerne sauber und ordentlich hab‘. Die Ausstattung ist hochwertig, die Matratzen ermöglichen einen ausgesprochen guten Schlaf und das Platzangebot für Wäsche und Kleidung ist durchdacht. Da muss eine Frau die Feder führen, denn die Zimmer sind nicht nur praktisch, sondern auch gemütlich gestaltet. Zur praktischen Ausstattung gehört übrigens auch ein komfortabler Wanderrucksack für Outdooraktivitäten (natürlich nicht im Zimmerpreis enthalten). Eine wesentliche Besonderheit hätte ich fast vergessen: der traumhafte Blick auf die Zugspitze!
Apropos Outdoor
Im Winter natürlich Skifahren, Skiwandern / -touren oder Langlaufen. In den 9 Skigebieten mit über 214 Pistenkilometern, Funparks und Highspeed-Pisten in der Tiroler Zugspitz Arena lässt sich sicher für jeden etwas finden. Aber auch im Sommer laden die Berge ein, nämlich zum Wandern oder Biken mit allen Schwierigkeitsgraden. Früher dachte ich, wandern sei was für „alte“ Leute, aber ich revidiere und behaupte jetzt das Gegenteil, weil ich es ausprobiert habe. Bestens geführt wird man übrigens direkt vom Hotel aus. Mein Tipp: Wer im Hotel Post ****S urlaubt, sollte sich dieses Angebot auf keinen Fall entgehen lassen.
Darüber hinaus beinhaltet die Aktivwelt auch noch Golfen und Jagen – na was will man mehr.
Indoor
Das Hotel Post****S ist auch Wellness- und Beauty Oase mit allem, was man sich unter SPA vorstellt. Auch hierzu mehr auf der entsprechenden Seite. Für mich ganz toll: ein modern und gut ausgestatteter Gym und eine Sonnenbank. Wenn’s regnet oder schneit kann ich Sport machen, ein Sonnenbad nehmen oder mich von einem der zahlreichen Beauty-/Massage-Treatments verwöhnen lassen.
Besonders
Im Hotel gibt es eine Zigarrenlounge. Wenn’s also draußen stürmt und schneit, kann man drinnen in gemütlichen, schweren Ledersesseln eine Zigarre oder Zigarette genießen, ohne andere Gäste mit Rauch zu belästigen. Dass Raucher hier einmal nicht diskriminiert werden gefällt mir 😊.
Fazit
Für mich hat das Hotel 5 Sterne *****. Wir kommen gerne wieder.
Ein Beitrag ohne Honorar/Genehmigung.